Heute möchte ich anhand eines einzelnen Fotos zeigen, dass man durch gezielten Beschnitt verschiedene Bildwirkungen erreichen kann. Dafür habe ich ein Bild gewählt, was ich im März 2009 gemacht habe und seitdem immer mal wieder am Wickel hatte, um den Ausschnitt zu ändern. Diese unterschiedlichen Beschnitte möchte ich kurz und bündig besprechen.

Als erstes gibt es den Originalausschnitt zu sehen, so wie das Bild auch aus der Kamera kam. Das Hauptmotiv ist die Silhouette, die durch den Gang vor und hinter ihr ziemlich genau im Mittelgrund des Bildes steht. Durch die mittige Positionierung entsteht zusätzlich eine gewisse Symmetrie zwischen Subjekt, Wänden und den Schatten auf dem Boden. Durch die Begrenzung in alle Richtungen wirkt das Bild auf den Betrachter schnell erdrückend. Die „böse“ Silhouette kommt praktisch unausweichlich auf den Beobachter zu.
Im ersten Beschnitt ist das Hautmotiv immer noch Mittig. Dadurch dass die Decke oben im Bild abgeschnitten wurde, bekommt der Vordergrund mehr Gewicht im Bild. Durch den engeren Ausschnitt verliert das Foto zudem etwas von seiner Tiefe. Gleichzeitig ist das Bild jetzt nach oben offen und bekommt dadurch eine gewisse Unendlichkeit.