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  • Tipps zur Hochzeitsfotografie #6 – Sichern, Sichten und Bearbeiten

    Die Hochzeit ist gelaufen und ihr habt eine Menge Fotos gemacht. Natürlich ist das Fotografieren nur ein Bruchteil der Arbeit. Jetzt folgt der Teil den man am Schreibtisch erledigen muss.

    Die einzelnen Arbeitsschritte alle genau zu erklären, würde den Rahmen sprengen, daher möchte ich mich auf meinen Workflow beschränken.

    6.1 Sichern

    Bei einer Hochzeitsreportage ist es keine Seltenheit, dass man mit mehreren tausend Bildern nach Hause kommt. Diese müssen als erstes gesichert werden.

    Die zusätzliche Sicherung übernimmt bei mir Adobe Ligthroom direkt beim Import der Bilder. Hierzu gebe ich beim Import einfach den Ort an, wo Ligthroom die Bilder zusätzlich noch speichern soll. Bei mir ist das eine externe USB-Festplatte, wo die Bilder so lange bleiben bis ich sie fertig bearbeitet habe. Zusätzlich lasse ich die Daten in der Bearbeitungs-Phase noch auf den Speicherkarten, um im Falle eines Falles noch auf die Orginaldaten zurückgreifen zu können.

    6.2 Sichten und Bewerten

    Jetzt geht es darum aus der Bilderflut die schönsten Fotos herauszusuchen. Dazu nutze ich das Bewertungssystem in Lightroom. Im ersten Schritt gehe ich alle Bilder durch und sortiere den Ausschuss heraus. Wenn zum Beispiel jemand ins Bild gerannt ist, die Augen zu sind oder der Fokus nicht da sitzt wo er soll, wird das Bild als Ausschuss markiert.

    Alle anderen Bilder bekommen eine Bewertung mit Sternchen, wobei ich hier eine Unterscheidung zwischen ‚OK‘,  ‚Gut‘ und ‚Sehr Gut‘ mache. Wichtig finde ich hierbei nicht nur auf die technische Qualität der Fotos zu achten, sondern auch darauf, dass die Fotos Emotionalität besitzen. Auch Fotos mit Lensflares, Spiegelungen oder Bewegungsunschärfe haben oft durchaus ihren besonderen Reiz.

    6.3 Die Bearbeitung

    Bei der Bearbeitung gehe ich noch einmal alle Bilder durch, die eine Bewertung erhalten haben. Diese bekommen als erstes die üblichen Anpassungen, also Tonwert, Kontrast, Schärfe, usw. .

    Jetzt erfahren die Bilder mit hoher Wertung noch etwas mehr Aufmerksamkeit. Hier bekommen sie einen bestimmten Stil verpasst und es werden wenn nötig lokale Anpassungen im Bild vorgenommen. 95% dieser Arbeit passiert bei mir direkt in Lightroom. Nur wenn ich spezielle Dinge, wie Composings erstelle, kommt GIMP zum Einsatz.

    Wenn ich alle Bilder fertig habe, werden diese aus Lightroom exportiert und auf DVD gebrannt. Da ich DVDs irgendwie nicht so wirklich traue, lasse ich die Daten auf der DVD immer noch einmal vom Brennprogramm verifizieren.

     

    Das war der Sechste und vorerst letzte Teil der Hochzeitsfotografie-Serie. Ich hoffe es waren einige hilfreiche Tipps und Tricks dabei. Wie oben schon erwähnt, waren auch die anderen Artikel sehr allgemein gehalten und sollten vor allem einen groben Überblick geben. Wenn ihr Fragen zu technischen Details habt, könnt ihr mir gern eine Mail oder direkt in die Kommentare schreiben. Vielleicht ergibt sich aus der einen oder anderen Frage sogar noch ein weiterer Artikel.

  • Objektivempfehlung für Einsteiger: Canon EF 50mm 1:1.8

    Viele DSLRs werden mit einem Kit-Objektiv geliefert. Meist sind das Zoom-Objektive wie  das 18-55mm 3.5-5.6 von Canon, die vom Weitwinkel- bis zum leichten Telebereich erst einmal eine  Grundausstattung darstellen.

    Wenn man eine weile mit der Kit-Linse fotografiert hat, stellt sich oft eine Frage: Welches Objektiv brauche ich als nächstes? Meist wird dann zuerst auf  Teleobjektive geschaut, um einen möglichst großen Brennweitenbereich abdecken zu können. Einige tendieren auch zu lichtstarken Standard-Zooms, um damit Kit-Objekiv damit zu ersetzen. Nur die wenigsten denken beim Thema Einsteigerobjektiv an eine Festbrennweite. Doch gerade in Sachen Lichtstärke und Abbildungsleistung sind Festbrennweiten sehr für Einsteiger zu empfehlen.

    Dabei muss es nicht immer gleich die teuerste Linse sein. Auch das Canon EF 50mm 1.8 * hat schon eine gute Abbildungsleistung, die locker die meisten Zoom-Objektive in die Tasche steckt. Dabei ist es schon zu einem kleinen Preis zu bekommen.

    Ich nutze es sehr gern bei wenig Licht, zum Beispiel für Portraits in der Abenddämmerung, um die Lichtstimmung nicht mit einem Blitz kaputt zu machen. Es war aber auch schon bei Konzerten im Einsatz. Allein die Möglichkeit in Innenräumen ohne Blitz zu fotografieren und sein Motiv vor dem Hintergrund frei zustellen, machen so ein Objektiv zu einem Must-Have für jeden Fotografen. Wer bis jetzt nur mit seinem Kit-Objektiv fotografiert, sollte sich das Canon EF 50mm 1.8 auf jeden Fall einmal anschauen.

    Für alle die etwas mehr ausgeben möchten,  gibt es noch das Canon EF 50mm/ 1.4/ USM Objektiv* , was zwar teurer ist aber dafür eine Offenblende von 1.4 hat und  einen Ultraschallmotor zum schnelleren und leiseren fokussieren besitzt.

    Hier noch einige Beispielfotos die ich mit dem 50mm 1.8 gemacht habe. Dazu habe ich extra Fotos ausgewählt die recht offenblendig gemacht wurden, denn dort liegt das große kreative Potenzial der Linse.

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  • Tipps zur Hochzeitsfotografie #5 – Die Hochzeitsfeier

    Im fünften Teil möchte ich auf das fotografieren auf der Hochzeitsfeier eingehen. Da Abläufe und Traditionen sehr unterschiedlich sind, solltet ihr euch vorher informiert haben was auf dem Programmplan steht. Hierzu fragt ihr am besten zusätzlich noch Geschwister oder Trauzeugen. Diese wissen oft über Programmpunkte bescheid mit denen das Brautpaar überrascht werden soll.

    Hochzeitsfeier Ambiente

    Wenn man weiß wann einzelne Punkte beginnen, kann man sich schon vorher in eine gute Position bringen. Wichtig ist es auch – wie eigentlich immer beim fotografieren- öfter mal den Standpunkt zu wechseln, um nicht alle Bilder aus dem gleichen Winkel zu machen.

    Zwischen den Programmpunkten gibt auch immer wieder etwas Luft. Diese Zeit kann man prima nutzen um das Ambiente einzufangen oder Bilder von den Gästen zu machen. Meine Devise dabei ist, von möglichst jedem Gast einige schöne Fotos abzuliefern. Bevorzugt werden natürlich Aufnahmen, auf denen das Brautpaar mit im Bild ist aber auch Bilder der Eltern oder Geschwister zusammen mit einzelnen Gästen sind immer eine schöne Erinnerung. Für solche Bilder nutze ich am liebsten mein Teleobjektiv, so kann ich mich dezent im Hintergrund halten.

    Hochzeitsfeier

    Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt auf Feiern: Wenn gerade gegessen wird, wird nicht fotografiert. Denn wer möchte sich später schon mit vollem Mund auf den Hochzeitsbildern sehen? Fotografiert währenddessen  lieber das Ambiente und die Tischdeko, macht Backups der Speicherkarten oder noch besser, esst selbst etwas. Denn mit leerem Magen fotografiert es sich doch nur halb so gut. 😉 Allerdings solltet ihr dabei die Kamera nie zu weit weg legen, denn vor, nach und auch während (z.B. zwischen zwei Gängen.) dem Essen gibt es oft Tischreden.

    Im sechsten Artikel wird es etwas technischer, da geht es dann um das Sichern, Sichten, und Bearbeiten der Fotos.

  • Tipps zur Hochzeitsfotografie #4 – Portraitshooting und Gruppenbilder

    Während ihr bis jetzt die Fliege an der Wand gespielt habt und euch eher dezent im Hintergrund halten musstet. Kommen wir nun zu dem Teil wo die Rampensau in euch gefragt ist, denn bei den Gruppenbildern und Hochzeitsportraits sagt ihr wo es lang geht.

    4.1 Die Gruppenbilder

    Bei den Gruppenbildern ist euer Können als Regisseur gefragt. Grundsätzlich sollte man mit den großen Gruppenbildern anfangen, wo alle Personen aufs Bild müssen und dann nach und nach kleiner werden.  So muss nicht die ganze Hochzeitsgesellschaft warten bis ihr alle Bilder mit Trauzeugen, Brauteltern, Geschwistern usw. im Kasten habt.

    Zum aufstellen der Gesellschaft eignen sich Treppenstufen natürlich besonders gut. Bei der Aufstellung sollte das Brautpaar in der Mitte stehen. Die nächsten Verwandten und Trauzeugen stehen dann direkt neben dem Brautpaar und alle anderen werden ringsherum verteilt.

    Damit auch alle wirklich richtig im Bilde sind, solltet ihr darauf achten dass sich niemand hinter dem Vordermann versteckt und alle ihre Sonnenbrillen abgenommen haben. Die besten Ergebnisse gibt es wenn man die Gruppe schon beim aufstellten etwas auflockert, da ist der Entertainer in euch gefragt. Falls euch da spontan gar nichts einfällt, könnt ihr auch einfach laut „CHEESE“ oder „HIER IST DAS VÖGELCHEN“schreien und abdrücken. 😉

    Hochzeitsfoto

    4.2 Das Portraitshooting

    Bei den Hochzeitsportraits dürft ihr zeigen was ihr könnt. Hier gilt es in einem engen Zeitrahmen viele schöne Bilder zu machen. Ich nehme zum Portraitshooting gern zwei Trauzeugen, Freunde oder Geschwister mit, das lockert die Stimmung wirklich sehr auf. Außerdem hat man so gleich eine helfende Hand dabei, die zwar eine gute Assistenz nicht ersetzt aber trotzdem hilfreich sein kann.

    Beim delegieren versuche ich mich auf das nötigste zu beschränken. Natürlich müssen Anweisungen gegeben werden, doch man sollte nie vergessen dass man keine bezahlten Modells vor sich hat. Zum warm werden fängt man am besten mit einfachen Motiven an. Oft reicht schon eine zärtliche Umarmung oder ein Kuss um wunderschöne Portraits zu bekommen. Diese ersten schönen Fotos sollte man dem Brautpaar auch gleich auf dem Kameradisplay zeigen, dass nimmt in der Regel schon mal etwas Druck und Anspannung von den Beiden.

    Da das Shooting mit den Brautleuten oft um die Mittagszeit ist, sollte der Fotograf wissen wie man die sehr hoch stehende Sonne in den Griff bekommt. Am besten ist es, sich nicht in die pralle Sonne zu stellen, sondern sich lieber ein schattiges Plätzchen zu suchen. Da man aber nicht überall Schatten findet wo man fotografieren möchte, muss man sich mit der Sonne etwas arrangieren. Hier kommen dann die Reflektoren und Blitze ins Spiel.

    Da zugekniffene Augen nicht erwünscht sind, solltet ihr das Brautpaar eher mit dem Rücken zur Sonne stellen und die zu euch gerichtete Schattenseite leicht aufhellen.  Dabei habt ihr die Sonne gleich als Haarlicht und somit eine schönere Abgrenzung vom Hintergrund, was dem Foto etwas mehr tiefe gibt.

    Sollten Braut und Bräutigam doch einmal in die Sonne schauen, gibt es einen einfachen Trick um zusammengekniffene Augen zu vermeiden. Lasst die Beiden die Augen schließen, zähle bis drei und bei drei sollen sie ihre Augen wieder öffnen. Wenn sie ihre Augen geöffnet haben, drückt ihr ab. Da dieser Trink für die Augen sehr anstrengend ist, solltet ihr ihn nicht über-strapazieren.

    Zum Schluss wieder der wichtigste Tipp: Habt Spaß beim Shooting. Das klingt jetzt recht banal aber eine verkrampfte Stimmung gibt nun mal verkrampfte Fotos. Also ist viel lachen angesagt!

    Im nächsten Teil erzähle ich dann, was auf der Hochzeitsfeier zu beachten ist.

  • Tipps zur Hochzeitsfotografie #3 – Die Trauung

    In diesem Teil geht es um die Trauung . Falls ihr die ersten Teile noch nicht gelesen habt, könnt ihr dies hier (Link zum ersten Teil) nachholen.

    3. Die Trauung

    Die Trauung ist der Höhepunkt einer jeden Hochzeit.  Hier muss man einen Kompromiss finden, die Zeremonie nicht zu stören und trotzdem seine Bilder zu bekommen. Von Standesamt zu Standesamt und von Kirche zu Kirche gibt es hier Unterschiede im Ablauf. Ihr solltet also vorher wissen wie die Trauung etwa abläuft und wo ihr stehen dürft.

    Am besten ihr redet vor der Trauung mit dem Standesbeamten bzw. dem Pfarrer (ggf. auch dem Küster) was ihr dürft und was nicht. Klärt dabei auch unbedingt die Frage ob ihr einen Blitz nutzen dürft oder nicht. Oft hilft es auch freundlich zu fragen wo andere Fotografen zu welchem Zeitpunkt „immer“ stehen. Gerade in großen Kirchen kann so etwas sehr nützlich sein.

    Trauung

    Im Standesamt darf man sich als Fotograf meist recht frei bewegen und auch direkt hinter dem Standesbeamten stehen. In Kirchen hingegen wird es nicht gern gesehen, wenn man direkt hinter dem Pfarrer steht. Wichtig ist also auch unbedingt zu erfragen wo man nicht stehen darf.

    Worauf man während der Trauung auch achten sollte, ist es wie man sich bewegt. Es macht einen großen Unterschied ob man wild umher rennt oder sich ruhig von A nach B bewegt. Oft wird auch die Kamera selbst als störend wahrgenommen. Man sollte alle Pieptöne der Kamera vorher ausschalten und langes Dauerfeuer mit der Serienbildfunktion und ‚unnötiges‘ blitzen möglichst vermeiden.

    Vor, während und nach der Trauung gibt es einige Schüsse die man auf keinen Fall verpassen darf:

    • Brautvater bringt Braut zum Altar
    • Unterschrift/ Hochzeitskerze
    • Ringe anstecken
    • Kuss
    • Gratulation der Gäste
    • Brautpaar kommt aus Kirche/Standesamt (Reis oder Blumen werden geworfen)

    Ihr solltet euch auch nicht nur auf das Brautpaar versteifen. Neben ihnen gibt es noch andere wichtige Leute, wie Trauzeugen, Geschwister, Großeltern oder Brauteltern. Diese solltet ihr auch ab und an aufs Korn nehmen.

    Wenn gerade etwas Zeit ist (z.B. wenn Musik gespielt wird) mache ich gern einige Fotos vom Ambiente oder nutze mein Ultraweitwinkel um so viel wie möglich vom Raum auf ein Bild zu bekommen. Gerade die Detailaufnahmen machen einen großen Unterschied. Sie sind schöne Erinnerungen für das Brautpaar und lassen sich auch prima im Hochzeitsalbum verwenden.

    Jetzt zum wichtigsten Tipp! Es ist in meinen Augen bei der Trauung wichtig, sehr genau auf die Emotionen der Menschen zu achten. Nur so kann man auch im richtigen Moment den Auslöser drücken.

    Im vierten Teil erwarten euch dann Tipps zu den Gruppenbildern und zum Portraitshooting. Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, ab damit in die Kommentare.

  • Tipps zur Hochzeitsfotografie #2 – Vorbereitungen

    Nachdem ich im ersten Artikel allgemeine Dinge abgehandelt habe, wird es nun etwas konkreter, denn es geht um die Vorbereitungen. Dabei gehe ich zuerst auf die Vorbereitungen die mit dem Brautpaar zusammen stattfinden ein. Danach kommen die Dinge die man selbst vorbereiten muss.

    Brautschuh

    2.1 Das Vorgespräch

    Braut und Bräutigam sind ohne Zweifel die wichtigsten Personen auf einer Hochzeit. Daher solltet ihr euch die Zeit nehmen und ein ausführliches Vorgespräch mit den Beiden  führen. Wichtig finde ich, sich erst einmal die Wünsche anzuhören, ehe man seine eigenen Vorschläge einbringt. Oft gibt es schon konkrete Vorstellungen wie, wann, wo und was fotografiert werden soll. Erst wenn alle Wünsche geäußert wurden, solltet ihr über die eigentliche Umsetzung reden. So hat man alle wichtigen Dinge schon einmal im Hinterkopf und man vermeidet es, sich schon Anfangs in Details zu verstricken. Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch auch eine Checkliste anlegen. So könnt ihr beim Gespräch nichts vergessen.

    Essenziell ist es über die Zeitplanung zu reden. Also wann ihr wo sein müsst, wie lange ihr Zeit für das Portraitshooting habt oder wann die Gruppenbilder mit der Familie geschossen werden sollen. Man sollte als Fotograf auf jeden Fall immer vor oder zumindest gleichzeitig mit dem Brautpaar vor Ort sein, denn grundsätzlich kann es nie schaden einen kleinen Zeitpuffer zu haben. So kann man vor Ort schon einmal die besten Perspektiven suchen und sich mit dem Licht vertraut machen.

    Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Bildrechte. Wenn ihr die Fotos veröffentlichen wollt, kommt ihr um ein Model Release nicht herum. Ich nutze dazu den Modelvertrag vom Pather Media. Unter dem Link findet ihr eine Deutsche und eine Englische Version, sowie viele weiterführende Dinge zum Thema Bildrechte.

    Wenn ihr diese Dinge mit dem Brautpaar besprochen habt, lasst euch noch die Telefonnummer der Trauzeugen oder Geschwister geben. Oft sind auch Dinge geplant von denen das Brautpaar noch nichts weiß.

    2.2 Die Hochzeit vorbereiten

    Mir hat es bei meinen ersten Hochzeiten sehr geholfen die Locations zu kennen. Daher habe ich sie mir vorher schon angeschaut, soweit es möglich war. Das gibt am großen Tag dann die nötige Sicherheit, weil man weiß was einen erwartet. Wenn man öfter Hochzeiten fotografiert, ist es in meinen Augen nicht mehr ganz so wichtig die Örtlichkeiten zu kennen. Die Abläufe sind oft ähnlich und wenn man diese schon kennt, kann man sich schneller auf die Situation einstellen.

    Kommen wir zu den Vorbereitungen der Technik: Da gibt es einige relevante Dinge um später keine böse Überraschung zu erleben. Ihr solltet auf jeden Fall genug Speicherkarten und Akkus einpacken und diese vorher auch laden bzw. formatieren.

    Weiterhin solltet ihr prüfen ob das Aufnahmeformat an der Kamera richtig eingestellt ist. Als Formate kommen nur RAW oder JPG (beste Qualität) in Frage. Beide Formate haben ihre Vor- und Nachteile. Ich bevorzuge das RAW-Format, da ich so in der späteren Bearbeitung mehr Spielraum habe.

    Was das Zubehör angeht schleppe ich meist eine ganze Menge mit. Hier eine kleine Liste von Dingen die ganz nützlich sein können.

    • Stativ + Einbeinstativ
    • Reflektor für das Portraitshooting
    • Leiter (Hilft bei großen Gruppenfotos)
    • Entfesselte Blitze + Lichtformer + Lichtstativ
    • Requisiten

    Wenn dann die Objektive geputzt und alle Vorbereitungen erledigt sind, überprüft am besten doppelt ob alles dabei ist was ihr braucht.

    Das war es soweit zu den Vorbereitungen. Im nächsten Teil geht es um die Trauung in Standesamt und Kirche. Zum Shooting der Hochzeitsportraits und Gruppenbilder komme ich im vierten Teil. Dort bekommt ihr dann zu erfahren, wozu ich den ganzen Kram mitschleppe den ich oben aufgezählt habe. 😉

     

  • Erfahrungsbericht: Tokina ATX 12-24mm/4 Pro DX

    Tokina ATX 12-24 4 DXIm Sommer habe ich meine Linsensammlung mit einem Ultraweitwinkel erweitert. Die Wahl ist auf das Tokina 12-24  gefallen, weil es neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis auch oft für seine -für ein Ultraweitwinkel- geringe Verzeichnung gelobt wird,  was mir beim fotografieren von Menschen sehr wichtig ist.

    Ich habe die ältere Version vom Objektiv, also nicht die DX II Variante. Die meisten Fakten sollten aber auch auf die neue Version zutreffen.

    Was beim Tokina wirklich sofort uns Auge fällt, ist die sehr hochwertige Verarbeitung. Das Objektiv selbst ist aus massivem Metall gefertigt, Zoom- und Autofokusring sind aus hochwertigem Kunststoff. Hier wackelt oder knarkst nichts und der Zoom ist butterweich.  Eine Besonderheit ist sicherlich, dass man durch vor- und zurückschieben des Fokusrings zwischen Autofokus und manuellem Fokus umschalten kann, was in der Praxis sehr schnell und einfach von der Hand geht.

    Wo wir  schon mal beim Autofokus sind, der selbige arbeitet wirklich schnell und es gibt keinen Anlass zum meckern. An beiden Bodys (EOS 50d und EOS 1000d) sitzt der Autofokus auf den Punkt.

    In Sachen Abbildungsleistung muss die sich Linse ebenfalls nicht verstecken. Selbst bei Offenblende liefert sie gute Ergebnisse und durch weiteres abblenden kann man noch etwas mehr Detailschärfe herausholen. Wie alle Ultraweitwinkel-Objektive neigt auch das Tokina 12-24 zu Lensflares, Randabschattungen und Chromatischer Aberration. Wobei sich die Chromatischen Ränder und die Vignettierung in Lightroom sehr einfach entfernen lassen und somit in den meisten Aufnahmesituationen kein Problem darstellen.

    Wer sich an Lensflares bei Gegenlicht stört, sollte mal einen Blick auf die neue Version werfen. Das Tokina ATX 12-24mm/4 Pro DX II * soll hier mit einer neuen Vergütung der Linsen für etwas Abhilfe sorgen.  Allen anderen kann ich bedenkenlos auch die alte Version ans Herz legen, die man auf dem Gebrauchtmarkt teilweise schon recht günstig bekommt.

    Pluspunkte:
    + Hochwertige Verarbeitung
    + Präziser und schneller Autofokus
    + Gute Abbildungsleistung
    + Geringe Verzeichnung (für ein UWW)

    Negativpunkte:
    –  Häufig Lensflares bei Gegenlicht

    Zusammenfassend kann man sagen, dass Tokina hier ein Objektiv hat, was sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss und selbst den viel teureren Linsen der Kamerahersteller durchaus das Wasser reichen kann. Im Anschluss gibt es noch einige Fotos die ich mit dem Objektiv gemacht habe. Alle Bilder sind unbeschnitten und wurden bei 12mm aufgenommen. Wenn ihr Fragen oder Meinungen zur Linse habt, könnt ihr diese gern in die Kommentare schreiben.

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  • Erfahrungsbericht – Konzertfotografie mit der EOS 1000D

    Lichtverhältnisse die sich im Sekundentakt ändern, ein Motiv das einfach nicht still halten will und eine Nebelmaschine im Dauerbetrieb . Dass sind die größten Schwierigkeiten mit denen man es auf einem Konzert zu tun bekommt.

    Konzertfotografen setzten diesen Widrigkeiten teuere Kameras, lichtstarke Objektive und viel Erfahrung im Umgang mit dem Nebel entgegen.  Schließlich lässt er sich auch kreativ einsetzen, wenn man den Auslöser im richtigen Moment drückt.

    Leider kann ich keine Profi-Ausrüstung mein Eigen nennen, trotzdem habe ich mich vor einigen Wochen an diese Herausforderung gewagt und auf einem kleinen Konzert in Leipzig fotografiert. Ausgerüstet war ich mit der EOS 1000D und der Festbrennweite EF 50mm/ 1,8/ Objektiv II von Canon. Zusätzlich hatte ich noch ein Speedlite eingepackt, was aber nicht zu Einsatz kam, weil ich die Lichstimmung auf der Bühne so gut wie möglich einfangen wollte.

    NotlösungIMG_4833Room 41

    Die meisten Bilder sind mit einer Belichtungszeit von 1/125s, ISO 800 und einer weit offenen Blende entstanden. Ich wäre gern noch eine Stufe höher gegangen, um bei Blende und Belichtungszeit etwas mehr Spielraum zu haben. Aber leider ist ISO 800 bei der 1000D in meinen Augen die höchste noch vertretbare Empfindlichkeit. Dadurch war das Eine oder Andere Foto wie ich es gern gehabt hätte leider nicht ermöglicht. Im großen und ganzen kann man aber sagen das sich die EOS 1000D sich für eine Einsteiger-DSLR unter diesen schwierigen Bedingungen sehr gut geschlagen hat.  Die Bilder in diesem Beitrag sind alle unbearbeitet und die interne Rauschunterdrückung der Kamera war ausgeschalten, ihr könnt euch also anhand der Bilder selbst einen guten Eindruck vom Rauschverhalten machen.

    Achso, das Wichtigste bei einem Konzert, die Musik. Hier der Link zur Band Raum 41 , eine beiden Bands die auf den Bildern zu sehen ist.