In diesem Teil geht es um die Trauung . Falls ihr die ersten Teile noch nicht gelesen habt, könnt ihr dies hier (Link zum ersten Teil) nachholen.
3. Die Trauung
Die Trauung ist der Höhepunkt einer jeden Hochzeit. Hier muss man einen Kompromiss finden, die Zeremonie nicht zu stören und trotzdem seine Bilder zu bekommen. Von Standesamt zu Standesamt und von Kirche zu Kirche gibt es hier Unterschiede im Ablauf. Ihr solltet also vorher wissen wie die Trauung etwa abläuft und wo ihr stehen dürft.
Am besten ihr redet vor der Trauung mit dem Standesbeamten bzw. dem Pfarrer (ggf. auch dem Küster) was ihr dürft und was nicht. Klärt dabei auch unbedingt die Frage ob ihr einen Blitz nutzen dürft oder nicht. Oft hilft es auch freundlich zu fragen wo andere Fotografen zu welchem Zeitpunkt „immer“ stehen. Gerade in großen Kirchen kann so etwas sehr nützlich sein.
Im Standesamt darf man sich als Fotograf meist recht frei bewegen und auch direkt hinter dem Standesbeamten stehen. In Kirchen hingegen wird es nicht gern gesehen, wenn man direkt hinter dem Pfarrer steht. Wichtig ist also auch unbedingt zu erfragen wo man nicht stehen darf.
Worauf man während der Trauung auch achten sollte, ist es wie man sich bewegt. Es macht einen großen Unterschied ob man wild umher rennt oder sich ruhig von A nach B bewegt. Oft wird auch die Kamera selbst als störend wahrgenommen. Man sollte alle Pieptöne der Kamera vorher ausschalten und langes Dauerfeuer mit der Serienbildfunktion und ‚unnötiges‘ blitzen möglichst vermeiden.
Vor, während und nach der Trauung gibt es einige Schüsse die man auf keinen Fall verpassen darf:
- Brautvater bringt Braut zum Altar
- Unterschrift/ Hochzeitskerze
- Ringe anstecken
- Kuss
- Gratulation der Gäste
- Brautpaar kommt aus Kirche/Standesamt (Reis oder Blumen werden geworfen)
Ihr solltet euch auch nicht nur auf das Brautpaar versteifen. Neben ihnen gibt es noch andere wichtige Leute, wie Trauzeugen, Geschwister, Großeltern oder Brauteltern. Diese solltet ihr auch ab und an aufs Korn nehmen.
Wenn gerade etwas Zeit ist (z.B. wenn Musik gespielt wird) mache ich gern einige Fotos vom Ambiente oder nutze mein Ultraweitwinkel um so viel wie möglich vom Raum auf ein Bild zu bekommen. Gerade die Detailaufnahmen machen einen großen Unterschied. Sie sind schöne Erinnerungen für das Brautpaar und lassen sich auch prima im Hochzeitsalbum verwenden.
Jetzt zum wichtigsten Tipp! Es ist in meinen Augen bei der Trauung wichtig, sehr genau auf die Emotionen der Menschen zu achten. Nur so kann man auch im richtigen Moment den Auslöser drücken.
Im vierten Teil erwarten euch dann Tipps zu den Gruppenbildern und zum Portraitshooting. Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, ab damit in die Kommentare.
Kommentare
9 Antworten zu „Tipps zur Hochzeitsfotografie #3 – Die Trauung“
Cool Danke 🙂 Hilft mir sehr mich vorzubereiten!
Tolle Idee! Muss auch unbedingt eine solche Liste. Will nur wunderschöne Bilder und alle wichtige Momente Danke schön!
Danke für die Tipps. Freue mich schon auf #4.
LG
[…] war es soweit zu den Vorbereitungen. Im nächsten Teil geht es um die Trauung in Standesamt und Kirche. Zum Shooting der Hochzeitsportraits und […]
Hallo Carsten,
auch hier ein toller Artikel mit wertvollen Tips.
Allerdings könntest du auch mal einige Beispielbilder zeigen, besonders zu den Themen, die du im Artikel erwähnt hast.
[…] Tipps zur Hochzeitsfotografie #3 – Die Trauung […]
Hallo Carsten, wir blitzt Du denn unauffällig im Standesamt? Habe mir gestern den Saal im Stadthaus angesehen, da muß man selbst mit den Festbrennweiten blitzen. Die zooms, selbst 2,8 reichen nicht für die Funzelbeleuchtung. ( na ich hoffe die Braut hellt den Raum auf) Decke ist bunt. Ich dachte gebounct an die kleinen Stücke Wände zwischen bunter Decke und Holztäfellung. Ich kann ja da schlecht den Schrirm hochhalten. Wie machst Du das ???
LG Anne.
Ich kenne diese Standesämter. Man hat so gut wie kein Licht und das bisschen was vorhanden ist, wird durch bunte Wände, Fußboden oder Decken auch noch eingefärbt.
Unauffällig blitzen geht grundsätzlich nicht. 😉 Wenn es vom Licht nicht anders möglich ist, hast Du oft keine andere Wahl als den Aufsteckblitz. Das Brautpaar will schließlich Fotos.
Ich probiere bei solchen Bedingungen als erstes indirekt, leicht schräg nach hinten zu blitzen. Meist stelle ich die Kamera dafür auf „M“, schaue dass ich ohne Blitz noch etwas Umgebungslicht bekomme und lasse den Blitz dann auf TTL aufhellen.
Wenn man bunte Wände oder auch Holztäfelungen anblitzt verfärbt sich natürlich dein Blitzlicht. Hier musst Du dann in der RAW-Bearbeitung schauen, dass Du wieder halbwegs ordentliche Farben bekommst. Ich fotografiere manchmal kurz vor der Trauung noch meine Graukarte an der Stelle wo gleich das Brautpaar sitzt. Damit spart man in der Bearbeitung ggf. etwas Arbeit.
Danke, da ist ein Stück weiße Wand zum Anblitzen, vermutlich muß ich den Blitz auch hochregeln.
Tröstet mich irgendwie, daß Du auch keinen anderen Plan hast und vielen Dank für den Tip mit der Graukarte, das ist ne super Idee.
LG Anne.